Reflex-
Integration

Reflexintegration

Was ist das überhaupt?

Reflexintegration ist ein effizientes und individuelles Bewegungsprogramm mit dem Ziel, die noch aktiven frühkindlichen Reflexe nachträglich in das System zu integrieren. Dadurch wird das Gehirn in einen maximalen Leistungsmodus versetzt.

Nicht vollständig integrierte Reflexe können sich in verschiedenen Auffälligkeiten äußern:

  • Schul- und Lernprobleme
  • Schwierigkeiten beim Lesen, Rechtschreiben und Rechnen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Mangelnde Impulskontrolle
  • Geringe Stresstoleranz
  • Innere Unruhe / Hyperaktivität und Müdigkeitsphasen
  • Schwächen in der Grob- und Feinmotorik
  • Schlechte Körperhaltung
  • Ungeschicklichkeit / Tollpatschigkeit
  • Geringes Selbstwertgefühl
  • Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen
  • Schlechte Handschrift
  • Verkrampfte Stifthaltung
  • Bettnässen nach dem 5. Lebensjahr
  • Probleme mit der räumlichen Wahrnehmung
  • Mangelnde Strukturierungs- und Ordnungsfähigkeit
  • Schwierigkeiten bei der Nah- und Fernsicht / Akkommodation

Doch das muss nicht so bleiben – gemeinsam mit dir unterstützen wir dein Kind dabei, die notwendigen neurologischen Verbindungen zu schaffen, damit es seine volle emotionale, körperliche, geistige und sinnliche Kraft entfalten kann.

Infos zur Reflexintegration

Die frühkindlichen Reflexe entwickeln sich während der Schwangerschaft und kommen bei der Geburt und im ersten Lebensjahr zum Einsatz. Schon im Mutterleib und im ersten Lebensjahr bewegt sich das Kind nach genetisch festgelegten oder automatisch vorgegebenen Mustern, die vom Hirnstamm gesteuert werden. Diese Muster werden als frühkindliche Reflexe oder Urreflexe bezeichnet.

Sie dienen dem Überleben und der körperlichen und geistigen Entwicklung des Kindes. Sie haben die Aufgabe, bestimmte Hirnareale miteinander zu verbinden, Nervenbahnen zu festigen und die für die Fein- und Grobmotorik notwendige Muskelspannung aufzubauen. So lernt das Kind, sich immer zielgerichteter zu bewegen und aufzurichten. Nur so können wir Menschen aufrecht gehen und stehen, den Kopf ausbalancieren und uns frei in alle Richtungen bewegen.

Beim Reflexintegrationstraining stehen vor allem rhythmische und körperliche Bewegungen im Vordergrund, die sich aus passiven, aktiven und isometrischen Übungen zusammensetzen. Diese Übungen sind einfach strukturiert und ermöglichen es dem Gehirn, Entwicklungsdefizite aufzuholen und nicht vollständig integrierte Reflexe nachträglich zu integrieren.

Die passiven Bewegungsübungen ahmen Schaukelbewegungen nach, wie sie während der Schwangerschaft vorkommen, und stimulieren den Hirnstamm, der für die frühkindlichen Reflexe verantwortlich ist.

Aktive Übungen zur Reflexintegration zielen darauf ab, nicht integrierte frühkindliche Reflexe zu hemmen und dem Gehirn die Möglichkeit zu geben, neue, reifere Bewegungsmuster zu entwickeln. Bei diesen Übungen handelt es sich um bewusst gesteuerte Bewegungen.

Die isometrischen Übungen wirken als Verstärker, um die noch aktiven Reflexe schneller in das System zu integrieren.

Zusätzlich wird die bilaterale Hemisphärenstimulation durch Musik oder taktile Reize eingesetzt, um die Zusammenarbeit der beiden Gehirnhälften zu fördern und die Effektivität des Reflexintegrationstrainings zu steigern.

Frühkindliche Reflexe können aktiv bleiben, wenn die neurologische Entwicklung gestört oder unterbrochen ist.

Dies kann folgende Ursachen haben:

Stress und Traumata im Mutterleib, während der Geburt oder in der frühen Kindheit können die Entwicklung der frühkindlichen Reflexe beeinträchtigen, indem sie das Nervensystem überlasten und dadurch die Reifung der Reflexe stören.

Geburtskomplikationen wie Frühgeburt, Kaiserschnitt, Sauerstoffmangel während der Geburt oder ein schwieriger Geburtsverlauf setzen das Kind unter Stress.

Mangelnde Bewegungsfreiheit kann sich negativ auf die Entwicklung der frühkindlichen Reflexe auswirken, da die Babys durch die eingeschränkten Bewegungen nicht die nötige Erfahrung sammeln können, um diese in gezielte und kontrollierte Bewegungen umzuwandeln. Ausreichende Bewegungsfreiheit ist für die Entwicklung von Motorik, Koordination und Wahrnehmung von entscheidender Bedeutung.

Dein Gehirn funktioniert wie ein Computer. Wenn das Betriebssystem nicht richtig funktioniert, laufen die Programme langsamer, es kommt zu Fehlfunktionen und dein System verbraucht unnötig Energie. Ein Update sorgt dafür, dass alles wieder reibungslos und effizient funktioniert. Genau das kann Reflexintegration für dein Kind, deinen Jugendlichen oder dich selbst tun. Ein nachhaltiges „Update“ für dein Gehirn, das ihm hilft, sein volles Potenzial zu entfalten.

Jeder frühkindliche Reflex hat zu einem bestimmten Zeitpunkt seinen Auftritt. Wenn dieser Auftritt beendet ist, können wir zum nächsten Auftritt oder Reflex übergehen. Wenn alle Auftritte beendet bzw. alle frühkindlichen Reflexe störungsfrei integriert sind, spricht man von neuronaler Reife! Die Nervenbahnen sind dann in einem optimalen Zustand, alle Hirnareale sind optimal miteinander vernetzt und voll funktionsfähig. Das heißt, dein Körper muss sich nicht mehr mit der Unterdrückung unnötiger Reflexbewegungen beschäftigen und kann seine Energie für Schule, Studium, Beruf oder andere Herausforderungen einsetzen.

Ist dies nicht der Fall, können sie das Gehirn stark belasten, da es unbewusst ständig daran arbeitet, sie zu unterdrücken. Sie bleiben dann teilweise oder ganz aktiv und führen zu unwillkürlichen Muskelreaktionen, die zielgerichtete Bewegungen und kognitive Prozesse erschweren.

Die Reifung des zentralen Nervensystems kann nachgeholt werden.

Wie wird das gemacht?

Durch ein gezieltes Bewegungsprogramm, Reflexintegration und taktile Stimulation ist unser Nervensystem in der Lage nachzureifen. Unser Gehirn ist durch Neuroplastizität in der Lage, sich zu verändern, um neue, effiziente Verbindungen aufzubauen.

Mit rhythmischen Bewegungen sorgen wir dafür, dass eine Nachreifung des zentralen Nervensystems stattfinden kann. Dabei bringen wir die nicht integrierten frühkindlichen aktiven Reflexe wieder ins Gleichgewicht, nutzen aber auch die Bewegungsübungen, um das Nervensystem aktiv anzusprechen und die neuronalen Bahnen neu zu ordnen und zu strukturieren. Dabei wird das Nervensystem angeregt, die „ALTEN“ Reflexmuster durch bewusst gesteuerte Bewegungen zu ersetzen. Entwicklungsverzögerungen können aufgeholt werden und der Grundstein für eine bessere körperliche, kognitive und emotionale Entwicklung wird gelegt.

Die Anamnese erfolgt anhand eines Fragebogens sowie spezifischer neuromotorischer Tests, die Aufschluss über eine mögliche Restaktivität frühkindlicher Reflexe geben. Die verschiedenen Reflexe werden in der Reihenfolge ihres Auftretens überprüft und darauf aufbauend das individuelle Bewegungstraining erstellt. Das Reflexintegrationstraining erstreckt sich über einen Zeitraum von ca. 6 bis 12 Monaten, wobei alle 4 bis 5 Wochen eine Sitzung in meiner Praxis stattfindet. In diesen Sitzungen werden noch aktive Restreflexe integriert und gemeinsam Übungen für zu Hause besprochen.

Die zuverlässige Durchführung der Übungen zu Hause ist entscheidend für den Trainingserfolg! Die aktive Unterstützung der Eltern, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, ist unerlässlich und spielt eine zentrale Rolle für den Erfolg des Trainings. Durch regelmäßige telefonische Absprachen und Videoaufzeichnungen unterstütze ich dich, um die Effektivität der Übungen durch korrekte Ausführung zu erreichen. Der tägliche Zeitaufwand für die Übungen beträgt ca. 10-15 Minuten.

 

Du willst mehr Informationen zur Reflexintegration oder ein persönliches Gespräch? Dann freue ich mich von dir zu hören.

09172 70 02 248